Freitag, 12. Juli 2019

Zeichen Nummer 12


Die Zeit, in der dir nichts gelingt,
sie sei dir eine Lehre.
Du hast die Stockung selbst bedingt,
durch Wankelmut und Schwere.

Das Hindernis auf deinem Pfad
kannst du allein nicht meistern.
Dem Eitlen fehlt des Weisen Rat.
Nichts kann ihn mehr begeistern.

Drum prüfe und besinne dich
und lenk‘ den Blick aufs Leichte.
Dem Unverzagten öffnet sich
die Tür ins Unerreichte.

Donnerstag, 13. Juni 2019

Die Macht der Träume

Eingelullt von süßen Worten,
suchen wir im Traume Trost,
träumen von den schönsten Orten,
wo das Meer an Küsten tost.

Doch, wohin wir uns auch träumen,
innen bleibt die Welt stets gleich.
Hälfe wohl, dort aufzuräumen,
dort, in unserm Innenreich.

Sei es drum, wir streben weiter,
streben nach dem großen Glück.
Und vergessen dabei heiter,
was uns umtreibt, Stück für Stück.

Heute Nacht, in einem Traume,
wurden meine Träume wahr.
Kurz blitzte ein Licht im Raume,
dann war alles, wie es war.

Hoffe, dass ich's nicht vergesse:
Träume treiben zwar voran.
Doch, wen keine Träume stressen,
dem ist stets genug getan. 

Dienstag, 11. Juni 2019

Krankheit als Symbol in zwei Teilen (ein zweiter, etwas weniger dümmlicher Versuch)


Erster Teil - Zahnrad im Getriebe                                          

Sei ein Zahnrad im Getriebe,
funktioniere ohne Not.
Stell' den Nutzen über Liebe,
halt dein Gleichgewicht im Lot.

Kauf dir wunderhübsche Sachen,
trag sie stolz mit dir herum.
Lerne eifrig fremde Sprachen,
aber spricht nicht, bleibe stumm!

Nicht zu Denken, nicht zu Klagen,
nicht zu Zaudern - tut dir gut.
Sollst die Welt nicht hinterfragen,
schafft nur Traurigkeit und Wut.

Unterwerfe dich der Mode,
unterwerf' dich jedem Zwang.
Optimier' dich mit Methode
und ersticke jeden Drang.

Halte ein mit den Gefühlen,
was du spürst, raubt dir die Kraft.
Du sollst ackern, du sollst wühlen,
bis dein Lebensgeist erschlafft.

Zweiter Teil - Symbolische Symptome 

Die Eine da fängt an zu würgen,
dem Anderen fehlt das Gespür.
Ne Dritte will für jeden bürgen.
Der Vierte fragt nach dem wofür.

Mal drückt der Schmerz die Wirbelsäule,
mal sticht er in das Wadenbein,
doch trifft er stets wie eine Keule,
und sagt dem Menschen: halte ein!

Der Schmerz, das bist du selbst. Verstanden?
Er macht dir einen Mangel klar.
Er ist durch Demut dir entstanden,
als Warnsignal, dir droht Gefahr.

Schon wieder willst du es nicht glauben,
verheimlichst dein geheimstes Ziel.
Du müsstest dir bloß eins erlauben:
Ein bisschen Sein, im bösen Spiel.

Den Einen übermannt der Schwindel,
Den Andern trifft die Übelkeit.
Ne Dritte schreit die Wut zum Himmel.
Nicht jedem steht Gehorsamkeit.



Montag, 4. Januar 2016

Zwitschern

Die Vöglein zwitschern voller Wonne,
ihr Balzen nervt - es klingt banal!
Ein jeder Pieps ist für die Tonne,
dem Klanggourmet ist's eine Qual.

Erst pfeifts im schrillen Tal der Tränen,
dann fliegt ein schwarzer Rabe auf.
Er zwitschert nicht, fängt an zu Gähnen,
dann setzt er noch ein Krächzen drauf.

Der Piepmatz hört nicht auf zu tönen,
obwohl der schwarze Hörer stört. 
Das Vöglein lässt sich gern verhöhnen,
wenn nur die Welt sein Piepsen hört.

Der Rabe scheißt auf all die Klänge
und ruft sein Rabenvolk herbei.
Man treibt den Piepmatz in die Enge,
ein Sturm bricht los, schon Krächzen drei.

Aus dreien werden dreizehn, zwanzig,
das Vöglein heult geschlagen auf.
Man hört den Sturm von Wien bis Danzig,
wer gerne zwitschert, nimmt's in Kauf.

Donnerstag, 29. August 2013

Gedicht zur Bundestagswahl 2013

Wenn Wahltag ist, dann geh' ich wählen,
auch wenn ich mir nicht viel erhoff'.
Sie sollen meine Stimme zählen,
dann schwelt mein Wort im Wählertopf.

Die Welt wird sich wohl kaum verändern,
gleich wem ich meine Stimme geb'.
Sie bleibt - wie stets - in reichen Händen,
Gewicht hat, wer im Luxus lebt.  

An bunten Marionetten ziehen,
das ist das Spiel des reichen Manns.
Den Regeln kann kein Mensch entfliehen,
wer reichlich gibt, beherrscht das Land.

So fließt das Geld in bunte Taschen,
mal gelb, mal schwarz, mal rot, mal grün.
Die Ideale auszuwaschen,
erfordert selten viel Bemühn'.

Nicht jeder muss sich vornehm bücken,
eh' er die Spender rückbeschenkt -
Den Gelben ist es ein Entzücken,
wenn Reichtum die Geschicke lenkt.

Ein Spruch erschallt in meinem Herzen,
wenn ich den Gang zur Wahl erwäg':
"Auf, löschen wir die gelben Kerzen,
sie haben uns zu stark geprägt!"

Ich will mein Stimmchen gern vergeuden,
zum Hohn der letzten Wahnidee.
Drum feier ich schon jetzt mit Freuden
den Untergang der FDP...

Montag, 8. Juli 2013

Blogger


Wir tümmeln uns im Internet
und geben unser Ich zum Besten.
Wir wälzen uns im Lobesfett,
und mästen uns an Beifallsresten.

Verschroben ist die Cyberwelt,
ein jeder gibt sich als Experte,
als Künstler oder Alltagsheld,
als Meister seiner Selbstofferte.

Frau Wonnepiel zeigt Lippenstift,
ein Scheinpoet reimt heiter Verse,
ob Heilkunst, Einsicht oder Gift,
das Worldwideweb hält's auf Reserve.  

Ein wenig Ruhm, ein Quäntchen Glück,
das ist der Lohn der Selbstverleumdung.
Das Netz verdaut uns Stück um Stück -
Mein Wort und Wirken bleibt Vergeudung.

Samstag, 15. Juni 2013

Aphorismen 2

Wenn ich auf dem Parkplatz eines Supermarkts unterwegs bin, gilt rechts vor links nur, wenn ich von rechts komme.